Über Jahrzehnte war der Markt für deutsche Einfamilienhäuser äußerst stabil. Das hat sich grundlegend geändert. Nicht nur die Preise für Eigentum steigen.
Die Niedrigzinspolitik, der Mangel an Grundstücken und die starke Nachfrage nach Immobilien haben auch den Markt für Einfamilienhäuser erreicht. Nach den Erkenntnissen des Maklerverbandes IVD liegen die Preise für Einfamilienhäuser mit mittlerem Wohnwert derzeit um 4,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Damit hat sich der Preisanstieg beschleunigt: 2015 lag er noch bei 3,1 Prozent.
Nach Angaben des IVD ist diese Entwicklung erstaunlich, weil gerade das Einfamilienhaus über Jahrzehnte als Hort der Stabilität galt, also der Immobilientyp, dessen Preise sich kaum bewegten - im Gegensatz etwa zu Eigentumswohnungen, wo im längerfristigen Vergleich ein stärkeres Auf und Ab herrschte.
Seit 2010 aber, und inzwischen zunehmend, wird die Nachfrage nach Einfamilienhäusern angeheizt. Das gilt sowohl in den Großstädten als auch in Mittel- und Kleinstädten. Gründe dafür seien unter anderem steigende verfügbare Einkommen und die günstigen Finanzierungsbedingungen.
Für die künftige Preisentwicklung der Einfamilien-häuser gilt Ähnliches wie für Eigentumswohnungen: Ein Ende der Dynamik vor allem in den größeren Städten ist nicht abzusehen. Das hängt nach Ansicht des IVD einerseits damit zusammen, dass der starke Zuzug in die Großstädte anhalten dürfte. Andererseits ist ein Ende der Niedrigzinspolitik auf absehbare Zeit unwahrscheinlich.
Quelle: www.faz.net